
Arbeitsstelle: "Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht in Thüringen"
5. Fachtag für Konfessionell-kooperativen Religionsunterricht
In bewährter Zusammenarbeit mit der Katholisch-theologischen Fakultät Erfurt und dem Pädagogisch Theologisches Institut der EKMD haben wir am 23. Juni 2022 den 5. Fachtag zum Konfessionell-kooperativen Religionsunterricht in Thüringen in digitaler Form durchgeführt. Das Thema lautete diesmal „Das Leben willkommen heißen. Taufe – Kommunion – Firmung/Konfirmation.“ Dieses Thema führte uns mitten hinein in die kontroverse Sicht auf die Sakramente zwischen der römisch-katholischen und der evangelischen Lehrmeinung. So lag es nahe, dass die beiden Theologinnen Cordula Schonert-Sieber von der katholischen Fakultät und Marita Koerrenz von der evangelischen Fakultät im Wechselgespräch zu den jeweiligen theologischen Standpunkten Auskunft gaben und Stellung nahmen. Beide begrüßten den Fortgang des ökumenischen Gespräches, der sich u.a. in der gemeinsamen Magdeburger Erklärung zur Taufe und ihrer gegenseitigen Anerkennung aus dem Jahr 2007 manifestiert. Stefan van der Hoek hatte zuvor aus soziologischer Sicht in das Thema Rituale in entwicklungspsychologischer und soziologischer Perspektive eingeführt.
Drei Workshops, die jeweils in Zweierteams vorbereitet worden waren, boten den teilnehmenden Lehrer:innen die Möglichkeit des Inputs und Austausches über das Thema. Dabei ging es für den Elementarbereich zum einen um die Frage nach dem Verständnis der eigenen Konfession (Prof. Michael Wermke und Stefan van der Hoek) und zum anderen um das Thema Kommunion aus katholischer, evangelischer und konfessionsloser Sicht (Cordula Schonert-Sieber und Dr. Marita Koerrenz). Mit Blick auf den Sekundarbereich bot das Thema „Firmung oder Konfirmation oder Segensfeier zur Lebenswende: alles das Gleiche?“ reichlich Material zu einer anregenden Diskussion in der Gruppe (Dr. Ekkehard Steinhäuser und Dr. Sungsoo Hong).
Ein Segenswunsch beendete den Fortbildungsnachmittag, der am 1. Dezember mit dem 6. Fachtag seine Fortsetzung finden soll.
Die Fachtagung "...Oh kommet doch All! - Weihnachten konfessionell-Kooperativ?!" vom 02.12.2021. Ein Rückblick
Das bekannte Weihnachtslied „Ihr Kinderlein kommet“ bot das Motto für den 4. Fachtag zum konfessionell-kooperativen Religionsunterricht am 2. Dezember 2021. Das Lied stammt aus dem Beginn des 19. Jahrhundert und wurde von dem katholischen Pfarrer Christoph von Schmid (1768-1854) verfasst. Es gehört seit dem 20. Jahrhundert zum festen Weihnachtsliedgut der katholischen und der evangelischen Kirche.
Das Weihnachtsfest verbindet in besonderer Weise die christlichen Konfessionen miteinander. In den Kirchengemeinden zeigt sich diese Verbindung oftmals durch ökumenische Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen in der Advents- und Weihnachtszeit. Kann diese ökumenische Zusammenarbeit auch im Kontext einer Schulgemeinschaft umgesetzt werden, und wie gelingt ökumenische Offenheit im Hinblick auf konfessionslose Schüler:innen? Diese Gedanken spielten bei der Vorbereitung zum Fachtag mit dem Motto „…O KOMMET DOCH ALL“ eine Rolle. Nach zwei Impulsvorträgen von Herrn Dr. Ekkehard Steinhäuser (PTI Neudietendorf) mit dem Titel „Soziologische Betrachtung eines kulturellen Phänomens“ und von Dr. Marita Koerrenz (Uni Jena) mit der Frage nach den „Theologischen Aspekten des Weihnachtsfestes“, ging es zunächst in kleinen Gesprächsgruppen um unser Verständnis von und unsere Erfahrungen mit Weihnachten. Im zweiten Teil des Nachmittages standen mehrere Workshops zur Einwahl auf dem Programm. Entlang des Liedes „Ihr Kinderlein kommet…“ reihten sich die Themengebiete Musik und Spiel (Dr. Ekkehard Steinhäuser); die Frage nach der Theologie der Krippendarstellungen (Prof. Dr. Michael Wermke, Uni Jena); ein Nachdenken über die Stille im Angesicht des Weihnachtslichts (Dr. Marita Koerrenz und Cordula Schonert-Sieber, Uni Erfurt) und eine Reflektion der weihnachtlichen Freude im Kontext globaler Herausforderungen (Stefan van der Hoek, Uni Jena). Nach einem anschließenden Austausch der Arbeitsergebnisse der einzelnen Workshops endete die Fortbildungsveranstaltung mit dem gemeinsamen Singen des Weihnachtsliedes „Ihr Kinderlein kommet“, begleitet durch das Geigenspiel von Dr. Ekkehard Steinhäuser.
Inhaltlich ging es um das Motiv der Krippe, das der Legende nach erstmalig von Franziskus von Assisi als lebendiges Krippenspiel dargestellt worden ist. Die Erzählung von Max Bollinger vom „Licht des kleinen Hirten“ bot den Rahmen, um über das Thema Stilleübungen mit Kindern nachzudenken. In einem weiteren Workshop setzen sich die Teilnehmenden mit der Frage auseinander, wie die vielfältigen Repräsentationen von Krippen und Weihnachtsfiguren in Schul- und Klassenräumen dazu genutzt werden können, um Unterschiedsmerkmale wie Geschlecht, ethnische und religiöse Herkunft oder sozialer Stand versöhnlich zusammenzuführen.
Dass dieser digital durchgeführte Fachtag, der mit über 20 Teilnehmenden aus Thüringen und Sachsen-Anhalt gut besucht gewesen ist, Impulse für den Schulalltag gesetzt hat, zeigt die Rückmeldung von zwei Teilnehmenden aus Zittau. Mit ihren Schüler:innen haben sie Schaufenster zu dem Themengebiet „Franziskus von Assisi und das Krippenspiel“ gestaltet. An diesem Beispiel zeigt sich, wie die didaktische Umsetzung des Themas Weihnachten über das Schulgebäude hinaus auch in die Öffentlichkeit wirksam werden kann.
Text: Marita Koerrenz
Die Fachtagung "Gemeinschaft in der Krise?" vom 20.05.2021. Ein Rückblick
… ohne die Mühe und Zeit der Anreise an die Theologische Fakultät der Universität Jena konnte der dritte Fachtag zum konfessionell-kooperativen Religionsunterricht digital besucht werden. Insgesamt versammelten sich 25 Teilnehmende und Veranstaltende im digitalen Raum und traten in ein spannendes Gespräch zu dem aktuellen Thema: „Gemeinschaft in der Krise?“ ein. Durchgeführt wurde diese Fortbildung von der Arbeitsstelle Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht in Thüringen des Zentrums für Religionspädagogische Bildungsforschung (heute FZRB) der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Kooperation mit der Katholischen Fakultät der Universität Erfurt und dem Pädagogisch-Theologischen Institut (PTI) der EKM.
Zwei Impulsvorträge leiteten in das Thema ein, zum einen eine soziologische Betrachtung der derzeitigen gesellschaftlichen Situation und zum anderen der theologische Blickwinkel auf das Geschehen in der Pandemie. Dr. Ekkehard Steinhäuser fragte zunächst nach dem möglichen Gewinn, die ein Konflikt für die Diskussionskultur in Deutschland mit sich bringen könnte und formulierte die These: „Weder unsere Gesellschaft noch ihr sozialer Zusammenhalt sind in der Krise. Doch es braucht einen klaren Blick für die Prozesse der Veränderung und einen respektablen Austausch über die Fragen und Herausforderungen unserer Zeit.“ Nach den möglichen Potentialen der christlichen Konfessionen in der derzeitigen Pandemiesituation fragte Dr. Marita Koerrenz. Christen wüssten um die Stärken von Gemeinschaft: „Vielleicht liegt ein Geheimnis dieses Wissens darin, dass sich christliche Gemeinschaft niemals selbst genügen kann, sondern von einem anderen herkommt und auf einen anderen zugeht.“ Angesichts der derzeitigen Pandemiesituation sei neu danach zu suchen, „was christliche Gemeinschaft konstituieren möchte und welches Bild von Gemeinschaft wir unseren Schülerinnen und Schülern zum Nachdenken anbieten wollen“.
Das digitale Format einer Fortbildungsveranstaltung ermöglicht es, dass sich durch einen „Klick“ Gruppen digital in unterschiedlichen Räumen beraten konnten. Hilfreich war es in diesem Zusammenhang, auf die Kompetenz von Stefan van der Hoek zurückgreifen zu können. In drei Gesprächsrunden wurden die Fragen diskutiert, wie wir die Krise wahrnehmen, welche Erwartungen wir an uns haben und welche Impulse wir aus dem Schatz des Glaubens fruchtbar machen können. Nach einer kurzen Pause wurden anschließend drei Workshops vorgestellt, die von katholischen und evangelischen Religionspädagogen gemeinsam vorbereitet worden sind. Getrennt in den Primarbereich, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II wurde über konfessionell-kooperative Unterrichtsprojekte zum Thema „Gemeinschaft in der Krise?“ nachgedacht.
Der Primarbereich unter Leitung von Cordula Schonert-Sieber und Dr. Marita Koerrenz beschäftigte sich mit der biblischen Noahgeschichte und fragte danach, wie die Pandemie unsere Sichtweise auf diese Geschichte verändert hat. Aber auch dem Austausch der Religionsfachkräfte über die Frage nach Möglichkeiten des Faches Religion in der derzeitigen Situation wurde Raum eingeräumt.
Die Gruppe Sekundarstufe I, geleitet von Prof. Dr. Michael Wermke, besprach auf Grundlage der Thüringer Lehrpläne des katholischen und evangelischen Religionsunterrichts für die Regelschule und ausgewählter Schulbücher beider Konfessionen, wie eine konfessionell-kooperative Unterrichtssequenz „Christliche Gemeinschaft in Taizé“ geplant werden kann.
Dr. Sarah Fischer leitete den Workshop für die Sekundarstufe II zum Themenbereich „Ekklesiologie“. Dabei ging es um projektbasiertes kompetenzorientiertes Lernen. Ausgehend von einem Vergleich der Oberstufenlehrpläne beider Religionsunterrichte zum Thema Gemeinschaft wurde danach gefragt, wie Gemeinschaft „konfessionell-kooperativ“ bestimmt werden kann.
Im Nachgang kam die Gesamtgruppe zu einem gedanklichen Austausch und zu einer abschließenden Diskussion wieder in einem Raum zusammen. Diese Diskussion wurde von spannenden Beiträgen durch die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer aus Thüringen und aus Sachsen-Anhalt bereichert. Einige ihrer Überlegungen seien hier genannt:
- Wie könnte der konfessionell-kooperative Religionsunterricht dazu dienen, Schülerinnen und Schülern Orientierung zu geben, damit sie befähigt werden, Gemeinschaft in der Krise selbst zu gestalten?
- Wie können Schülerinnen und Schüler in einen Prozess eingebunden werden, der die Krise als eine Chance zu betrachten lernt. Der Lockdown hat deutlich gemacht, wie sehr wir als Menschen auf Gemeinschaft angewiesen sind. Die Erfahrung des Fehlens von Gemeinschaft in der Pandemie, könnte in einer Aufarbeitung im Religionsunterricht auch einen neuen Blick auf unseren Umgang mit Heterogenität werfen.
- Die gemeinsamen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler durch die Pandemie sind letztlich als „geteilte Erfahrungen“ zu verstehen, die zwar zunächst als einzelne Erfahrung - getrennt in den Familien – im Lockdown erlebt worden sind, die aber dennoch als eine Erfahrung der gesamten „Klassengemeinschaft“ interpretiert werden kann. Ein Diskurs über diese „geteilte Erfahrung“ kann die Möglichkeit in sich bergen, Gemeinschaft als - aus einer Krise sich eröffnende - Chance wahrzunehmen.
- Wie können die christlichen Religionsgemeinschaften ihren jeweiligen Wahrheitsanspruch miteinander in ein Gespräch bringen und so zu einer Suche nach Gemeinschaft beitragen?
- Es ist die Herausforderung des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts, mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Konfessionen über unsere christliche Gemeinschaft zu sprechen, ohne dabei konfessionslose Schülerinnen und Schüler auszugrenzen.
- Der zunehmende Antisemitismus in unserer Gesellschaft kann als Folge eines sich verengenden Gemeinschaftsverständnisses gedeutet werden. Die Frage nach einer angemessenen religionsdidaktischen Antwort auf diese Entwicklung ist eine wichtige Aufgabe im konfessionell-kooperativem Religionsunterricht.
Vielleicht wäre diese Herausforderung ein mögliches Thema für den nächsten konfessionell-kooperativen Fachtag.
Text: Marita Koerrenz
Hinweis:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir möchten Sie auf eine Seite des Religionspädagogischen Zentrums in Heilsbronn (RPZ) hinweisen, auf der sehr hilfreiche Ideen und Materialien für einen gemeinsamen Religionsunterricht in der Grundschule angeboten werden. Den Materialien liegt ein Abgleich der Lehrpläne für evanglischen, katholischen und islamnischen Religionsunterricht in Bayern zugrunde; sie lassen sich aber gut in unserem hiesigen Religionsunterricht in Zeiten von Corona nutzen.
Hier geht es zum Link: https://padlet.com/keppis89/BookmarksExterner Link
Die Fachtagung „Schuld, Sühne und Vergebung im konfessionell-kooperativen Religionsunterricht“ vom 15.10.2020 - Ein Blick zurück nach vorn
Veranstalter: Das Pädagogisch Theologische Institut (PTI) der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und das Zentrum für Religionspädagogische Bildungsforschung (ZRB) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Ein überregionaler Fortbildungsnachmittag zu einem Themengebiet des konfessionell-kooperativen Religionsunterricht unter CORONA-Bedingungen… Wie soll das gehen? Die Lösung bestand in einem digitalen Veranstaltungsformat, bei dem zudem eine lange Anreise zum Veranstaltungsort gespart werden konnte. Stattdessen konnten die Initiatoren, Dr. Ekkehard Steinhäuser (Direktor des PTI), Prof. Dr. Michael Wermke (Direktor des ZRB) und Dr. Marita Koerrenz (Leiterin der Arbeitsstelle Konfessionelle Kooperation in Thüringen des ZRB), einfach per Knopfdruck mit 16 katholischen und evangelischen Religionslehrkräften in Thüringen und Sachsen-Anhalt sowie Lehramtsstudierenden der Uni Jena in ein Gespräch eintreten.
Im Zentrum der Überlegungen stand die Frage, wie sich das Unterrichtsthema „Schuld, Sühne und Vergebung“ im einem konfessionell-kooperativen Format, also in der Kooperation zwischen katholischem und evangelischem Religionsunterricht zur Entfaltung gebracht werden kann. Nach einem systematisch-theologischen Impuls zum Thema Schuld, Sühne und Vergebung und einer vergleichenden Lehrplananalyse wurden anhand von Fallbeispielen mögliche Unterrichtssequenzen vorgestellt und diskutiert. Gefragt wurde danach, wie die Themenstellung im konfessionell-kooperativen Religionsunterricht des Primarbereichs sowie der Sekundarbereiche I und II umgesetzt werden können. Dabei stellte sich die Überlegung, wie die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler von Schuld, Sühne und Vergebung im Unterricht sprachfähig gemacht werden kann. Inwieweit spielen dabei konfessionelle Prägungen der Schülerinnen und Schüler eine Rolle und wie kann damit konfessionssensibel umgegangen werden? Aber auch die andere Seite ist zu bedenken: Wie gehen die Lehrerinnen und Lehrer bei diesem Thema mit ihrer eigenen konfessionellen Prägung um? Was könnte also Konfessionssensibilität für die Praxis des Unterrichts bedeuten?
Eine weitere Frage warfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, nämlich die scheinbare konfessionelle Indifferenz von Schülerinnen und Schülern und die Herausforderung, die sich daraus für die Didaktik des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts ergibt. Welchen Beitrag kann diese Form des Unterrichts nicht nur für die Reflexion, sondern auch für die Entwicklung der eigenen konfessionellen Identität der Schülerinnen und Schüler leisten?
Zum Ausklang der Veranstaltung wurde betont, dass der konfessionell-kooperative Religionsunterricht eine wichtige religionsdidaktische Herausforderung für Lehrerinnen und Lehrer und daher auch für die universitären Ausbildung und die Fortbildung am Pädagogisch Theologischen Institut darstellt. Der nächste Fortbildungstag zum Themenbereich des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts ist für die erste Hälfte des kommenden Jahres geplant. Abschließend galt ein besonderer Dank Katharina Muth, Geschäftsführerin des ZRB, und Sophie Knoke, studentische Assistentin, für die Moderation und die technische Organisation des Fachtags.
Dr. Marita Koerrenz
Eine Mitteilung des Pädagogisch-Theologischen Institutes (PTI) zum Fachtag finden Sie hierExterner Link.
Unterrichtsmaterial "Schöpfung gestalten" (Marita Koerrenz)
Das Unterrichtsmaterialheft "Schöpfung gestalten. Mit Jugendlichen Religion und Ethik denken" nimmt Bezug auf die "Fridays for Future"-Bewegung und kann im konfessionell- kooperativen Religionsunterricht eingesetzt werden. Das Material bietet Quellentexte von AutorInnen beider Konfessionen an und berücksichtigt auch jüdische Positionen. Ein eigenes Kapitel ist der Haltung christlicher Kirchen zum Klimawandel gewidmet. Hierbei werden Stellungnahmen der katholischen und evangelischen Kirche kritisch beleuchtet.
Gründung der der Arbeitsstelle "Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht in Thüringen"
Mit dem Symposium »Der konfessionell-kooperative Religionsunterricht in Thüringen – Schule, Kirche und Universität im Gespräch« wurde am 6. November 2019 eine neue Arbeitsstelle des ZRB (heute FZRB) gegründet.
Oberkirchenrätin Martina Klein und Dr. Martin Fahnroth, Leiter der Schulabteilung des Bistums Erfurt, sprachen über »Konfessionelle Kooperation als Chance für den Religionsunterricht« aus kirchlicher Perspektive. Wissenschaftsdidaktische Perspektiven wurden von den Professorinnen Maria Widl und Andrea Schulte aus katholischer und evangelischer Sicht diskutiert. Vier verschiedene Denk- und Erfahrungsräume boten Möglichkeiten eines praxisnahen Austauschs und interaktiver Beteiligung. Diskutiert wurde unter anderem die Fragestellung, inwieweit in einem konfessionell-kooperativen Religionsunterricht Differenzen zwischen den Konfessionen als Lernchancen fruchtbar zu machen sind oder aber zugunsten des Blickes auf das Verbindende zwischen den Konfessionen und zugunsten zentraler Inhalte des Christentums zurücktreten sollten.
Die gegründete Arbeitsstelle wird die Gelingensvoraussetzungen einer konfessionssensiblen religiösen Bildung in der Schule untersuchen. Dabei stehen die Entwicklung didaktischer Konzeptionen für einen konfessionell-kooperativ ausgerichteten Religionsunterricht, die Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien sowie die konfessionssensible Weiterentwicklung universitärer Lehrer*innenbildung im Fokus.
Das Thesenpapier des Vortrags von Prof. Dr. Schulte und Prof. Dr. Widl "Konfessionelle Kooperation als didaktisches Prinzip im Religionsunterricht" können Sie hierpdf, 116 kb einsehen.